Fräsen Auswahl - Die Qual der Wahl

Nachdem der Entschluss gefasst wurde eine Fräse zu zulegen, stellt sich natürlich die Frage, wie baue ich so ein Teil?
Ich recherchierte mal wieder Tage (und Nächte) im Internet. Dabei bin ich auf verschiedene Eigenbauer gestossen aber auch auf diverse Anbieter fertiger Fräsen. Immer wieder stellte sich die Frage: Was will ich fräsen? Und in welcher Genauigkeit?
Als gelernter Mechaniker war ich mir bewusst, dass dies eine andere Kategorie Fräse geben wird, als die, die ich mir von füher gewohnt war. Nichts mit Kühlmittelflutung, automatischem Werkzeugwechsler oder 82mm Wendeplattenbohrer ins Volle. Ich musste also Kompromisse eingehen und die Sache auch von der Kostenseite betrachten. Das Eine ist was ich fräsen will und das Andere wieviel ich ausgeben möchte. Immer mit dem Ziel, das Maximum mit dem investierten Geld herauszuholen.

Mit solchen Portalfräsmaschinen lassen sich generell vorwiegend Platten bearbeiten. Kleinere kubische Teile lassen sich natürlich (sofern es der Z-Achs Durchlass und Verfahrweg zulassen) auch zerspanen. In erster Linie will ich Holz- aber auch Aluminium- Platten bearbeiten können und die Bearbeitungsfläche sollte in etwa 500 x 600 mm sein. Grösser ist natürlich noch besser wobei ich leider für eine solche Fräse auch nur beschränkt Platz zur Verfügung habe. Ich setzte mir dafür erstmal ein Kostendach von 3'000 Euro.

Nach einiger Zeit und intensiven Internetrecherchen merkte ich, dass dies mit dem Selbstbau wohl nichts für mich wird. Ich traue mir aufgrund des fehlenden Wissens im Fräsenbau das Bauen einer solchen Maschine nicht zu. Es ist nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Hierzu nur einige Stichworte: Stabilität, Steifigkeit, Dimensionierung, Material- Auswahl, Kräfteeinwirkung usw.
Also blieb mir erstmal nur eins, die Maschinenhersteller für den Hobbybereich durchackern und Meinungen und Erfahrungsberichte zu Herstellern und deren Produkten in Foren durchstöbern.
Dann gabs die erste(n) Ernüchterung(en):
1. Alle diese Hersteller sind ziemlich teuer, da reichen die 3000 mit Steuerung nirgens hin.
2. viele Maschinen kamen in den Forenberichten mehr schlecht als recht weg,
    was einerseits die Qualität und andererseits das Preis-Leistungsverhältnis betrift.

 

Dann ein Lichtblick: Hermann Möderl mit seinen Mixware Maschinen P1 & P2 und mitlerweile auch P3 zu finden auf www.mixware.de
Das sind vorbearbeitete Bausätze mit sämtlichen mechanischen Bauteilen.
Der Mann weiss was er tut (baut) und hat seine Maschinen bis nahezu zur Perfektion stetig weiterentwickelt. Es werden Qualitativ sehr gut bearbeitete und hochwertige Teile verbaut und das Maschinenkonzept ist sehr durchdacht.
Herr Möderl schreibt schon auf seiner Homepage: "Besser geht immer!" und man kann auch Möderls Maschinen bezüglich Stabilität nochmals selbst optimieren. Nur muss man genau wissen was man tut um nicht das Gegenteil einer Verbesserung zu erreichen. Alles in Allem sind diese Maschinen aber von Anfang an bereits sehr stabil und erreichen nach sorgfältigem Aufbau eine erstaunliche Genauigkeit.

 

Endlich gefunden wonach ich wochenlang gesucht habe, hab ich mich für folgende Zusammenstellung entschieden:
- Portalfräse Mixware P2 (1250mm X 700mm)
- Steuerung Benezan BOB, mit digitalen Leadshine Endstufen (DM556)
- Schrittmotore 3Nm 4.2A
- Hitachi Frequenzumrichter (mit Vektorregelung) und Chinaspindel 2.2kW Wassergekühlt aus Ebay
- Kabelschlepp, zusätzliche Relays, 48V Netzteil und diverses Kleinmaterial.

 

Ich bin mir jetzt noch sicher, mit dem eingesetzten Geld, das Maximum an Leistung und Qualität bekommen zu haben!