Absaugung

Ein zentrales Thema beim Kauf meiner Fräse war von Anfang an die Absaugung. Die Fräse steht ja im Keller und somit im Haus. Da ists von Vorteil, wenn es nicht bis in die Küche hoch staubt. Ich habe das Internet nach einem guten und vor allem leisen Industriesauger durchforstet. Ich hatte auch im Hinterkopf, mir evt. eine Zyklonabscheider / Industriesauger-  Kombination zuzulegen. Den Zyklonabscheider wollt ich aber sowieso selber bauen und so fokusiierte ich die Suche erstmal auf den  Sauger. Ich bin dann auf verschiedene Modelle gestossen welche mir anhand der Kritiken einen guten Eindruck machten. Nun aber wieder das Problem, dass einige in der Schweiz nicht erhältlich sind. Dann bin ich auf die ATTIX Staubsauger von Nilfisk-ALTO aufmerksam geworden. Da gibts diverse Modelle, einige schneiden in verschiedenen Tests und Erfahrungsberichten sehr gut ab. Alle liegen aber preislich eher im oberen Segment. Weil mir ein guter Sauger am Herzen lag, entschied ich mich für den Nilfisk ALTO ATTIX 560-21 XC. (Generalvertretung in der Schweiz Sonderegger AG)

Ich bin bis heute sehr zufrieden damit, die Saugleistung ist enorm. Beim Geräuschpegel gibts bestimmt noch leisere, aber im Vergleich zu anderen Industriesaugern ist er flüsterleise.

Da der Sauger Beutelfrei ist, wollte ich erstmal sehen wie es sich ohne Zyklonabscheider verhält. Bis jetzt funktioniert alles einwandfrei, auch ohne Abscheider und somit schiebe ich dieses Projekt erstmal etwas nach hinten oder lass es ganz bleiben.

 

 

Nun hab ich wohl eine gute Staubabsaugung muss diese aber beim Fräsen immer von Hand dem Werkzeug nachführen. Dies hat für mich zwei Nachteile:

Erstens muss ich immer direkt neben der Maschine stehen sobald Späne entstehen. Zweitens ists gerade beim Einfahren von neuen Programmen immer wieder ein abwägen zwischen möglichst gut absaugen (Immer schön nahe am Werkzeug mit dem Saugrohr) und der möglichen Kollisionsverhinderung. Es ist unmöglich dem Abgearbeiteten Programmcoder am Monitor zu folgen und gleichzeitig mit dem Sauger immer an der richtigen Stelle zu sein. Lange Rede kurzer Sinn: Es muss eine Absaugung konstruiert werden welche automatisch dem Werkzeug nachgeführt wird.

Dazu habe ich mir folgende Bedingungen auferlegt:

- Das Werkzeug muss ohne die Absaugung zu demontieren gewechselt werden können

- Die Absaugung muss in der Höhe verstellbar sein um bei langen/kurzen

  Werkzeugen immer möglichst die volle Saugleistung am Werkzeug zu haben.

 

Nach einigem Kopfzerbrechen und diversen Handskizzen gings ans CAD.

Bis das obige Resultat so wie es da steht fertig war, gingen doch wieder einige Tage ins Land. Wer 3D CAD kennt weiss, es ist relativ einfach Volumenkörper zu konstruieren. Diese Aussparungen im Innern haben mich aber echt gefordert. Die Platzverhältnisse sind beschränkt und es war nicht so einfach einen guten Airflow bis hin ans Werkzeug zu bekommen und später muss das Ganze ja auch herstellbar sein.

 

Erst mal fertig konstruiert hab ich daraus die Fertigungszeichnungen abgeleitet und es ging ans Programmieren der Einzelteile. Das Erstellen der CNC-Programme ging eigentlich ganz flott, wenn auch die Programme aufgrund der vielen runden Formen ziemlich lang wurden.

 

Bearbeitung

Das Bearbeiten der MDF-Teile (die beiden Halbschalen und Ring als Bürstenaufnahme) ging recht gut und die Bearbeitungszeit hielt sich mit je ca. 1 Stunde in Grenzen.

Nun gings aber ans Fäsen und Gravieren der seitlichen Aluplatte. Da hatte ich schon etwas Bauchschmerzen was sich aber später als überflüssig herausstellte. Ich habe ja auf der Maschine bis anhin ausschliesslich diverse Hölzer bearbeitet und wusste nicht wie sich die Fräse im Aluminium verhält. Ich wusste nicht recht ob ich kühlen soll oder nicht und hab erstmal mit Spiritus gekühlt. Das Programm war so aufgebaut, dass ich die Aussenkontur mit seitlich je 0.3mm Zugabe erstmal in einer Helixform um die Kontur rum ausfräste. Es erfolgte also eine kontinuierliche Zustellung in der Tiefe von 1.5mm bei jedem Umfahren der Aussenkontur (ähnlich eines Gewindes). Als letztes einen Schlichtspan und fertig war das Seitenteil. Mehr zu der Bearbeitung ist im Kapitel Bearbeitungsstrategien zu finden.

Das Ergebnis lässt sich erstmal sehen.

Teile der Absaugung
Teile der Absaugung

Habe die Teile aus MDF-Platten mehrmals in Grundierung ersäuft um möglichen Abrieb durch Späne zu minimieren. Anschliessend die Holzteile noch rot gestrichen und dann alles zusammenmonteirt. Aussehen tuts schon mal nicht schlecht. Wie das Ganze funktioniert seht ihr im nachfolgenden Filmchen.